Erstmals konnten Medienvertreter bei einer Dopingkontrolle mitmachen. Beim Journalisten-Workshop am Mittwoch zeigte die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) an einzelnen Stationen den Ablauf einer Urin- und Blutkontrolle. Freiwillige Workshop-Teilnehmer schlüpften dabei in die Rolle des Athleten. Aus der genommen Blutprobe wurden die haematologischen Parameter unmittelbar vor Ort mit dem Sysmex®-Analysegerät bestimmt und anschließend an der Station "Blutpass" diskutiert. An den weiteren Stationen stellte die NADA das Aufenthaltsmeldesystem ADAMS [Anti-Doping Administration and Management System] vor, überprüfte die Hausapotheke der Journalisten auf verbotene Substanzen und informierte über die neuesten Präventions-Aktivitäten.
Die abschließende Podiumsdiskussion am Nachmittag widmete sich der aktuellen Frage: "Anti-Doping-Gesetz - Scharfes Schwert oder überbewertet?" Einigkeit herrschte darüber, dass die die Verschärfung des Strafrechts sinnvoll ist, aber die Umsetzung bot Diskussionsbedarf. Die beiden unterschiedlichen Vorschläge aus Baden-Württemberg und Bayern wurden von Peter Häberle, Justizministerium Baden-Württemberg, und Markus Müller, Schwerpunktstaatsanwaltschaft I München, vorgestellt und auch die Sicht der Athleten wurde mit Christian Breuer, Vorsitzender der Athletenkommission im DOSB, berücksichtigt.
Schließlich stand die aktuelle Finanzierungslage im Mittelpunkt der Journalistenfragen. Nach wie vor ist der erforderliche Gesamtetat der NADA für 2014 nicht gesichert. Der Vorstand der NADA unternimmt mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Hans Georg Näder derzeit eine Vielzahl von Anstrengungen, um die Lücke für 2014 zu schließen und die Finanzierung nachhaltig zu gestalten. Sehr erfreut zeigt sich die NADA aber über die Nachricht der Landessportbünde, die sich in ihrer Sitzung am Wochenende uneingeschränkt zur Arbeit der NADA bekannten und ihren Finanzierungsbeitrag ab 2014 auf 100.000 Euro pro Jahr vervierfachen werden.