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Internationaler Austausch der Kontrolleure

29.11.2010

Saalfelden am Steinernen Meer war am Wochenende Schauplatz eines Novums in der Zusammenarbeit der deutschsprachigen Anti-Doping-Organisationen. 162 Dopingkontrolleure der Gastgebernation Österreich sowie aus der Schweiz und Deutschland trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch im Hotel Gut Brandlhof.

Ziel der so genannten 1. DACH-Tagung der Dopingkontrolleure (D-A-CH zusammengesetzt aus den Kürzeln der beteiligten Nationen) waren die Qualitätssicherung und eine weitere Vereinheitlichung des Ablaufs der Kontrollen. In Workshops wurde über Trainings- und Wettkampfkontrollen referiert, nach Gemeinsamkeiten gesucht und im Sinne der Harmonisierung über unterschiedliche Arbeitsweisen diskutiert.

Dr. Christiane Peters vom Lehrstuhl "Sport und Gesundheitsförderung" der TU München referierte die ersten Ergebnisse einer Studie, in der Dopingkontrollen auf ihre Exaktheit aus Athleten-Sicht überprüft werden. Die dreimalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger als prominenter Gast schilderte die umfangreichen Kontroll-Erfahrungen aus ihrer langen Dr. Christiane Peters Karriere und äußerte die Meinung, die Bedienung des Meldesystems (ADAMS in Österreich und Deutschland; SIMON in der Schweiz) dürfte für die heutige Athleten-Generation, die einen Großteil ihrer Freizeit mit Twittern, Chatten und Internet-Surfen verbringt, kein Problem darstellen. Und je mehr kontrolliert werde, desto besser fühle sich der saubere Athlet.

Spannender als mancher Tatort entpuppten sich die Vorträge von Andreas Holzer und Hans Wolfgruber vom Bundeskriminalamt Wien über die Arbeit der österreichischen SOKO Doping. Von Salt Lake City 2002 bis Turin 2006 und über die Ermittlung rund um den Humanplasma-Skandal wurde ausführlich berichtet.

Dr. Günter Gmeiner, Leiter des Dopingkontrolllabors in Seibersdorf, wies die Kontrolleure darauf hin, streng nach dem IST (International Standard for Testing) zu arbeiten, um zu vermeiden, dass Proben unbrauchbar werden oder Kontrollvorgänge aus formalen Gründen scheitern. Eine neuerliche Auflage der DACH-Tagung, die von der als Dienstleister für weltweit über 16.000 Trainings- und Wettkampfkontrollen pro Jahr zuständigen Gilchinger PWC GmbH mit der NADA Austria, Antidoping Schweiz und der NADA Deutschland initiiert worden war, ist nach dem positiven Echo der Kontrolleure bereits angedacht.