Dr. Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), zur Berichterstattung über den Internationalen Gewichtheberverband (International Weightlifting Federation, IWF):
"Für uns sind Berichte erschütternd, wenn Sportlerinnen und Sportler bereits in jungen Jahren mit Dopingsubstanzen in Kontakt kommen und keiner sie dabei unterstützt, ihren Sport sauber und fair auszuüben. Es geht um ihre Gesundheit, die leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird.
Wir wissen allerdings von deutschen Sportlerinnen und Sportlern, dass im Gewichtheben international sehr unterschiedlich kontrolliert und die Anti-Doping-Arbeit zu oft auf nicht zufriedenstellendem Niveau durchgeführt wird. Daher hatte die NADA sich im Rahmen der Umstrukturierungsmaßnahmen der IWF im Jahr 2018 für die sauberen Gewichtheberinnen und Gewichtheber engagiert. Es hat nun den Anschein, dass die IWF sowie viele nationale Verbände ihrer Verantwortung gegenüber den Athletinnen und Athleten nicht gerecht geworden sind. Dies ist umso bedauerlicher, da nun ein Ausschluss aus dem Olympiaprogramm wahrscheinlich ist.
Es ist jetzt Aufgabe der WADA, die im Bericht erwähnten Vorgänge in Bezug auf die Anti-Doping-Arbeit aufzuarbeiten. Strafrechtlich relevante Sachverhalte müssen von den zuständigen Stafverfolgungsbehörden u.a. in der Schweiz verfolgt werden."
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NADA statement on reports on the International Weightlifting Federation
Dr. Andrea Gotzmann, Chairperson of the National Anti Doping Agency of Germany (NADA), on reports on the International Weightlifting Federation (IWF):
"For us, reports are shocking when athletes come into contact with doping substances at an early age and no one supports them in practicing their sport cleanly and fairly. It is their health that is being put at risk.
We know from German athletes, however, that in weightlifting there are very different controls internationally and that the anti-doping work is too often carried out at an unsatisfactory level. This is why NADA had committed itself to clean weightlifting in 2018 as part of the restructuring measures of the IWF. It now appears that the IWF, as well as many national federations, have failed to live up to their responsibilities towards athletes. This is all the more regrettable as an exclusion from the Olympic programme is now likely.
It is now up to WADA to deal with the anti-doping issues mentioned in the report. Criminally relevant facts must be prosecuted by the responsible prosecution authorities, among others in Switzerland".