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„Freier Kopf“ die beste Voraussetzung für gute Leistungen

26.06.2008

NADA-Info-Tour zu Gast in den Berliner Eliteschulen des Sports

Berlin, 25. Juni 2008 – „Wir sollten nicht auf andere schauen, sondern auf uns selbst sehen und sicher sein, dass wir unseren Sport sauber betreiben“, sagte Dorothea Brandt, Vize-Europameisterin im Schwimmen. Eine junge Sportlerin hatte die Nationalmannschafts-Schwimmerin gefragt, wie sie damit umgehe, wenn sie wisse, dass noch nicht alle Sportler in allen Ländern gleich streng auf Doping getestet und ob das für diese nicht ein Vorteil sei. „Ist es ein Vorteil, wenn ich meine Gesundheit ruiniere und andere betrüge?“, fragte Dorothea Brandt in die Runde. Die Runde bestand aus Schülerinnen und Schülern der Berliner Eliteschulen des Sports (Coubertin-Gymnasium und Werner-Seelenbinder-Schule, zusammengeführt im Schul- und Leistungszentrum Berlin, sowie Flatow-Oberschule und Poelchau-Oberschule), bei denen die NADA-Info-Tour am 23. und 24. Juni 2008 zu Gast war.

Im Sportzentrum Hohenschönhausen trainierten unten in der Schwimmhalle Berliner Spitzensportler für Peking, oben im Versammlungsraum wurde die Nachfolgegeneration mit Blick auf die Schwimmhalle für die Problematik Doping sensibilisiert und informiert. Weitere Berliner Olympiateilnehmer stellten sich trotz des derzeit hohen Trainingsaufwands zur Verfügung, um mit den jungen Sportlerinnen und Sportlern das Thema zu diskutieren. Neben Dorothea Brandt, die knapp die Olympiaqualifikation verpasst hatte, unterstützten Kanu-Europameister Torsten Lubisch, die Vize-Weltmeisterin im modernen Fünfkampf, Lena Schöneborn, Kanu-Weltmeister Norman Bröckl, Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller sowie Tobias Schellenberg, Europameister im Wasserspringen, die NADA in ihrer Bemühung, die jungen Sportlerinnen und Sportler aufzuklären und ihnen die Grundlage zu vermitteln, damit sie „Nein“ sagen können zum Doping, wenn sie einmal in Versuchung geraten sollten. „Ich bin mir sicher, dass der Sport an den Eliteschulen sauber ist“, sagte Dietmar Hiersemann, im Vorstand der NADA für die Prävention zuständig. „Aber auf dem Weg zu Spitzensport gibt es vielfältige Fallstricke, in die ein Sportler geraten kann, ohne dies zu wollen. Vor diesen Gefahren wollen wir euch warnen“. Hiersemann munterte die jeweils 100 Schülerinnen und Schüler auf, in den Diskussionsrunden alle Fragen zu stellen, die sie beschäftigten. Er stieß auf offene Ohren – lebhafte Fragen und muntere Diskussionen zeigten, dass die Kadersportlerinnen und -sportler der Eliteschulen nicht nur viel wissen wollten, sondern auch am intensiven Austausch interessiert waren.

Was man alles tun kann, um die Leistung auf legalem Weg zu steigern, war ein ebenso diskutiertes Thema wie die internationale Chancengleichheit oder die Gefahr von Dopingfallen, über die Michael Sauer als Referent aus der AG Prävention der NADA die Nachwuchsathletinnen und -athleten in seinem Vortrag aufklärte. Zudem bekamen sie als Vorgeschmack den Ablauf einer Dopingkontrolle schon einmal filmisch vorgeführt. Interessante Diskussionsanregungen gab auch Dr. Jochen Zinner, der Leiter des Olympiastützpunkts Berlin, mit seiner Meinung, dass Doping all das Schöne am Sport zerstöre, dass Weltklasseleistungen ohne Doping möglich seien und dass die beste Voraussetzung für eine starke Leistung immer noch „ein freier Kopf“ sei.

Die NADA organisierte die Präventionstour an den Eliteschulen Berlins gemeinsam mit dem Olympiastützpunkt Berlin, der Senatsverwaltung Berlin sowie den Schulen, für die die Schulleiter Dr. Gerd Neumes, Gert Sunkel und Rüdiger Barney an der Veranstaltung teilnahmen. Die Schülerinnen und Schüler nutzten darüber hinaus gerne den NADA-Präventionsstand Highfive, um sich weiter zu informieren und sich beim Wissensquiz selbst zu testen.