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„Der Sport sollte besser sein als die Gesellschaft“

09.06.2009

Der NADA-Kuratoriumsvorsitzende Hanns Michael Hölz hielt 3. Kölner Sportrede

Bonn, 9. Juni 2009 – Wenn von der 3. Kölner Sportrede, initiiert durch die Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes mit Sitz in Köln, Impulse für die Zukunft des deutschen Sports ausgehen, dann kann der Sport mit großem Optimismus nach vorne blicken. „Der Sport sollte besser sein als die Gesellschaft.“ Das war einer der herausfordernden Kernsätze bei der 3. Kölner Sportrede, die der Kuratoriumsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA), Hanns Michael Hölz, vor knapp 200 Repräsentanten aus Sport, Wirtschaft und Politik im Historischen Rathaus zu Köln hielt.

Von Anfang an hat sich die von der Führungs-Akademie des DOSB ins Leben gerufene Kölner Sportrede als Plattform für richtungsweisende Auseinandersetzungen mit nationalen und internationalen Sportthemen entwickelt. Darauf nahm auch Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma Bezug,  indem er die Bedeutung der Kölner Sportrede betonte – sie solle mithelfen „das Potenzial des Sportes für unsere Stadt, unsere Region und für unser ganzes Land weiter zu entfalten.“

Erster Kölner Sportredner war im Jahre 2006 Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble zum Thema Sport und Politik. Ihm folgte der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen mit Aussagen zum Verhältnis von Sport und Medien. Hanns Michael Hölz, als Deutsche Bank-Direktor Mann der Wirtschaft einerseits und Mitstreiter um den Erhalt sportlicher Werte als NADA-Kuratoriumsvorsitzender andererseits, bewegte sich mit seiner Rede „Sport – Wirtschaft – Verantwortung“ auf vertrautem Terrain. Schon bei der Begrüßung der Gäste setzte der ehemalige Hockey-Bundesligaspieler und aktuelle nordrhein-westfälische Innen- und Sportminister Ingo Wolf Eckdaten: „Wir brauchen Fairness in Sport und Wirtschaft. Wir brauchen aber auch eine Kultur der Anstrengung in Wirtschaft und Sport. Nur so kommen beide, Sport und Wirtschaft, aus der Krise heraus.“

In mehreren Kapiteln zeigte dann Hanns Michael Hölz die netzwerkartige Verknüpfung von Sport – Wirtschaft – Verantwortung auf. „Sport braucht Wirtschaft und Wirtschaft braucht Sport“, stellte Hölz als erste These in den Raum. In Erinnerung an einige dürftige deutsche Ergebnisse bei noch nicht allzu lang zurückliegenden sportlichen Großereignissen musste Hanns Michael Hölz feststellen: „Ich hätte es begrüßt, wenn der Sport zur Zeit besser wäre als die Wirtschaft. Gerade jetzt müsste der Sport für Wirtschaft und Gesellschaft eine Vorbildfunktion übernehmen.“

„Gesundheit braucht Sport und Sport braucht Gesundheit“ – These Nummer zwei. Wo anders als in der Schule werden die Voraussetzungen geschaffen für eine Lebens-Selbstverständlichkeit? Und wo kann man am besten lernen, wie bedeutsam Sport für das ganze Leben ist? Daraus leitete Hanns Michael Hölz seine Forderung ab: „Schulsport, Schulsport.“

Das Kapitel „Ethik ist Sport und Sport ist Ethik“ hatte Walter Schneeloch als Vorsitzender der gastgebenden Führungs-Akademie des DOSB bereits in seiner Begrüßung angesprochen: „Die in letzter Zeit erkennbar werdenden besorgniserregenden Tendenzen schaden dem Sport und seinem Wertegefüge im Kern. Dabei denke ich in erster Linie an Doping und Bestechung.“ Darauf ging auch Hanns Michael Hölz in seiner Sportrede ein: „Mit seiner Aussage ,Erlaubt ist, was nicht gefunden wird‘ hat der Springreiter Ludger Beerbaum nicht nur seinem Sport, sondern unserem ganzen Land geschadet. Diese hoffentlich unbedachte Äußerung zeugt von nicht ausreichender Verantwortung.“

Für den sportlichen Nachwuchs wünscht sich der NADA-Kuratoriumsvorsitzende, dass Unterrichtseinheiten zur Doping-Prävention zu Pflichtveranstaltungen werden. „Bildung braucht Sport und Sport braucht Bildung“ – ausdrücklich forderte Hanns Michael Hölz die Arbeitgeber auf, den Leistungswillen motivierter junger Sportlerinnen und Sportler auch in der Wirtschaft und somit in der Ausbildung und im Berufsleben zu nutzen.

(Auszug aus der Berichterstattung des Deutschen Olympischen Sportbundes über die 3. Kölner Sportrede).