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„Petzen“ ist in diesem Fall richtig

11.04.2008

NADA-Präventionstour durch die Eliteschulen des Sports in Kaiserslautern

Bonn, 11. April 2008 - „Was macht Ihr denn, wenn Euch irgendjemand beiseite nimmt, ein Kumpel oder vielleicht sogar jemand aus dem Betreuer-Umfeld und sagt, hier nimm doch dieses Mittelchen, dann bist du schneller? “ Die Frage der NADA-Mitarbeiterin sorgte zunächst für betretenes Schweigen. Doch dann fasste sich eine Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern, ein Herz und sagte: „Ich würde das nicht nehmen. Ich würde petzen.“ Dem zustimmenden Nicken der anderen folgte postwendend das Lob der NADA-Mitarbeiterin: „Das war eine hervorragende Antwort. Nein sagen und Petzen ist in diesem Fall genau das Richtige. Wendet Euch in so einem Fall unbedingt an jemanden, dem Ihr vertraut. Er wird Euch helfen.“ Mit dem Hinweis auf die junge Leverkusener Hürdensprinterin Anne-Katrin Elbe, die sich mutig und erfolgreich gegen ihren Trainer gewehrt hat, der ihr Dopingmittel verabreichen wollte, kam die Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern der Eliteschule des Sports in Kaiserslautern  im Rahmen der Präventionstour der Nationalen Anti Doping Agentur NADA am 10. April in Schwung. Die beiden Spitzensportlerinnen Joelle Franzmann (Triathlon) und Miriam Welte (Bahnradsport), die beide früher das Heinrich-Heine-Gymnasium besucht hatten,  waren der NADA auf der dritten Station der Info-Tour eine hervorragende Hilfe in der Vermittlung wichtiger Botschaften an die jungen Sportlerinnen und Sportler vor allem dieser: ein klares Nein zu Doping. „Ich habe den Sporthilfe-Eid unterschrieben“, sagte Miriam Welte, „und der wichtigste Teil für mich ist der mit dem Fair Play. Und der beinhaltet, dass ich nie gedopt habe und nie dopen werde. Ich will meine Leistung sauber bringen.“ Auch in den Diskussionen wurde den Schülerinnen und Schülern klar gemacht, dass Doping Betrug und niemals eine Lösung ist. „Ihr müsst Eure Grenzen akzeptieren, die Euch Euer Körper setzt, wenn Ihr mit Training und ähnlichem alles ausgeschöpft habt“, sagte Joelle Franzmann.  „Es ist sehr wichtig, dass Ihr jetzt schon gut Bescheid wisst über Doping und Euch bewusst dagegen entscheidet“, sagte der NADA-Vorstandsvorsitzende Armin Baumert.
Sportwissenschaftler Hauke Dewitz (Deutsche Sporthochschule Köln) klärte die jungen Athletinnen und Athleten in seinem Kurzreferat „Ich bin sauber“ über die wichtigsten Dinge auf: Welche Substanzen sind verboten, was ist zu tun, wenn man krank wird, wie läuft eine Kontrolle ab, was sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Doping, was sind die Konsequenzen, wenn man erwischt wird. Und er warnte vor Nahrungsergänzungsmitteln, die auch für einen Leistungssportler bei vernünftiger Ernährung weitgehend überflüssig sind und stets Gefahren in sich bergen, weil ein guter Teil mit nachweisbaren Substanzen verunreinigt ist. „Ihr seid immer selbst verantwortlich für alles, was in Eurem Körper ist“, sagte Dewitz. „Und Ihr müsst die Konsequenzen selbst tragen.“  
Begleitet wird die NADA-Tour, die in Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit der Schule und dem Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland organisiert wurde, durch den Informationsstand Highfive, den Jugendauftritt der NADA. Die Schülerinnen und Schüler nutzten nicht nur die Informationsmaterialen, sondern vor allem den Highfive-Computer, um im Wissenstest zu erfahren, wo womöglich noch persönliche Informationsdefizite sind. Highfive mit allem Wissenswerten rund um Doping ist auch im Internet zu finden unter http://www.highfive.de.