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Nein sagen zum Doping

13.12.2007

Auftakt zur NADA-Präventionstour durch die Eliteschulen des Sports in Stuttgart

Bonn, 13. Dezember 2007 - Eine wichtige Botschaft an rund 75 Kadersportlerinnen und – sportler des Wirtemberg-Gymnasiums in Stuttgart, wo die Nationale Anti Doping Agentur NADA am 12. Dezember ihre Präventionstour durch die Eliteschulen des Sports startete, hatte 100-Meter-Läufer Marius Broening zu vermitteln: „Ihr müsst euch an euren eigenen Möglichkeiten messen,“ sagte der WM- und Olympiateilnehmer aus Tübingen an die Adresse seiner jugendlichen Sportkolleginnen und -kollegen, „und wenn ihr dann mit Talent, Fleiß, Geduld und Freude am Sport die realistisch gesetzten Ziele erreicht, könnt ihr auch mit euch zufrieden sein.“

Sich erreichbare Ziele zu setzen, kann jungen Sportlern eine wichtige Hilfe sein auf dem Weg, nein zu sagen zum Doping im Sport. Andere Wege und Hilfen zeigte die Ärztin Astrid Offer, Mitglied in der AG Prävention der NADA, in ihrem Kurzreferat „Ich bin sauber“ auf. Sie wies die Schülerinnen und Schüler eindringlich darauf hin, dass „euch klar sein muss, ihr seid Leistungssportler. Ihr unterliegt den Anti-Doping-Regeln, und die sind Teil der Spielregeln eures Sports.“ Darüber hinaus hatte sie genügend weitere gute Gründe parat, warum sauber bleiben richtig ist: weil ich gesund bleiben will, weil ich kein Versuchskaninchen der Medizin bin, ich mich schämen würde, wenn ich entdeckt würde, ich nur sauber auf mich stolz sein kann.

Astrid Offer klärte die Schülerinnen und Schüler aber auch über die wichtigsten Dinge auf, die ein Nachwuchs-Leistungssportler wissen muss: Welche Substanzen sind verboten, was ist zu tun, wenn man krank wird, wie läuft eine Kontrolle ab, was sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Doping, was sind die Konsequenzen, wenn man erwischt wird. Und sie warnte eindrücklich vor Nahrungsergänzungsmitteln, die ihrer Meinung nach auch für einen Leistungssportler bei vernünftiger Ernährung weitgehend überflüssig sind und stets Gefahren in sich bergen, weil ein guter Teil mit nachweisbaren Substanzen verunreinigt ist. Die gleiche Warnung legte Michael Sauer von der Sporthochschule Köln den Eltern ans Herz, die ebenfalls an der Veranstaltung teilnahmen. Sauer klärte die Eltern der jungen Sportler über so genannte Dopingfallen auf, die unter anderem im ganz gewöhnlichen Arzneimittelschrank im Badezimmer unter harmlosen Namen lauern und schon zu manchem positiven Testergebnis geführt haben.

Das Interesse der Schülerinnen und Schülern in ihrer Fragestunde galt nicht nur dieser alltäglichen Gefahr und den gesundheitlichen Auswirkungen. Ob es denn sein könne, dass der Druck von außen so hoch werde, dass ein Sportler zu verbotenen Mitteln greife, wurde Marius Broening gefragt. „Der Athlet sollte mündig sein und sich nicht beeinflussen lassen“, sagte der, „aber das kann schon eine Gefahr sein, weil ja oft nur die Goldmedaille zählt und ein vierter, fünfter oder siebter Platz nicht viel wert ist.“

Dass diese weit verbreitete Auffassung schwer zu ändern ist, war jedem in Stuttgart klar. Umso mehr gefiel den Beteiligten das Konzept der NADA, direkt mit den jungen Sportlerinnen und Sportlern über Doping und die Auswirkungen zu reden und sie sehr früh zu beraten, ehe sie in Gefahr geraten könnten. „Das ist der eigentliche Ansatzpunkt, um Doping zu verhindern“, sagte zum Beispiel Helmut Rau, Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, der ebenfalls nach Stuttgart gekommen war. „Wir müssen früh gemeinsam mit den jungen Menschen eine klare Position erarbeiten gegen Doping.“ Und Dietmar Hiersemann, Vorstandsmitglied der NADA für Prävention, sagte, die Jugendlichen müssten einfach auch sehr früh wissen, wo die Gefahren lauern. „Deshalb sind wir hier, und deshalb werden wir in den nächsten zwei Jahren alle Eliteschulen des Sports und auch den bundesweiten Wettbewerb JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA aufsuchen. Denn in den Eliteschulen und bei JTFO haben wir die große Chance, viele Sporttalente zu erreichen, die auf dem Weg zum Leistungsport sind oder bereits fest im Leistungssport verankert sind.“

Begleitet wurde die Auftaktveranstaltung der Präventionstour durch den Informationsstand Highfive, den Jugendauftritt der NADA. Die Schülerinnen und Schüler nutzten nicht nur die Informationsmaterialen, sondern vor allem den Highfive-Computer, um im Wissenstest zu erfahren, wo womöglich noch persönliche Informationsdefizite sind. Highfive mit allem Wissenswerten rund um Doping ist auch im Internet zu finden unter http://www.highfive.de.

Die Präventionstour der NADA wird fortgesetzt - der nächste Termin ist der 15. Februar an der Eliteschule des Sports in Leverkusen.