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Klare Vorstellungen von einem fairen Sport

19.02.2008

NADA-Präventionstour durch die Eliteschulen des Sports in Leverkusen

Bonn, 19. Februar 2008- „Mit so einem will ich nichts mehr zu tun haben“. Hammerwerfer Markus Esser ließ in seiner Antwort auf die Frage eines Schülers des Landrat-Lucas-Gymnasiums in Leverkusen keinerlei Klarheit vermissen. Die Frage an den WM-Achten von 2007 lautete, wie er denn einem Konkurrenten gegenüber treten würde, der des Dopings überführt ist und nach Ablauf der Sperre ins Wettkampf-Geschehen zurückkehre. Sowohl Markus Esser wie auch Siebenkämpferin Jennifer Oeser vermittelten rund 200 Schülerinnen und Schülern der Leverkusener Eliteschule des Sports im Rahmen der Präventionstour der Nationalen Anti Doping Agentur NADA am 15. Februar ihre  Position zum Doping, nämlich ein klares Nein. Beide Topsportler waren der NADA auf der zweiten Station der Info-Tour eine hervorragende Hilfe in der Vermittlung wichtiger Botschaften an die jungen Sportlerinnen und Sportler. „Aufklärung und Information ist ein wichtiger Teil im Kampf gegen  Doping“, sagte der NADA-Vorstandsvorsitzende Armin Baumert, „ihr müsst Bescheid wissen.“ Dem stimmten auch Dietmar Hiersemann, NADA-Vorstandsmitglied Prävention, Gertrud Liedtke, Direktorin des Landrat-Lucas-Gymnasiums, und Michael Scharf, Leiter des Olympiastützpunkts Rheinland, zu. Denn Bescheid wissen ist eine Grundlage dafür, dass ein junger Sportler selbstbewusst Nein sagen kann zum Doping. Alle Beteiligten waren sich einig, dass das Konzept, früh gemeinsam mit jungen Menschen eine klare Position gegen Doping zu erarbeiten, ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu seinem saubereren Sport ist.
Michael Sauer, Mitarbeiter des Instituts für Biochemie in Köln mit dem Schwerpunkt  Aufklärung und Mitglied der AG Prävention der NADA, wies in seinem Kurzreferat „Ich bin sauber“ die Schülerinnen und Schüler eindringlich darauf hin, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, die Anti-Doping-Regeln einzuhalten. Sauer stellte die Frage, warum es richtig ist, sauber zu bleiben: weil ich kein Betrüger bin, weil ich nicht ständig darauf achten will, was ich sage, weil meine Eltern und Freunde Doping nicht gut finden, weil ich meine Ziele auch ohne Doping erreichen kann. Er klärte die Schülerinnen und Schüler aber auch über die wichtigsten Dinge auf, die sie wissen müssen: Welche Substanzen sind verboten, was ist zu tun, wenn man krank wird, wie läuft eine Kontrolle ab, was sind die gesundheitlichen Auswirkungen von Doping, was sind die Konsequenzen, wenn man erwischt wird. Und er warnte vor Nahrungsergänzungsmitteln, die auch für einen Leistungssportler bei vernünftiger Ernährung weitgehend überflüssig sind und stets Gefahren in sich bergen, weil ein guter Teil mit nachweisbaren Substanzen verunreinigt ist.
In den zwei Gruppen, in denen Michael Sauer und Jennifer Oeser sowie Ulrike Spitz (NADA) und Markus Esser durch Fragerunden das Wissen vertieften, ließen die gut vorbereiteten Schülerinnen und Schüler klare Vorstellungen von Fairness im Sport und ihre klare Position gegen Doping erkennen. Sie hatten auch Kritik bereit, vor allem daran, dass in der Öffentlichkeit und in manchen Medien ein vierter, fünfter oder siebter Platz nicht zählt. Diese Problematik ist den Topsportlern genauso bewusst, und auch sie wünschen sich, dass Leistungen individuell betrachtet und fair eingeordnet werden. Markus Esser beklagte zum Beispiel, dass sein achter Platz bei der WM trotz einer hervorragenden Weite in einem hochklassigen Finale in der Öffentlichkeit zum Teil als „Versagen“ gewertet worden war. Dieser Klage stimmten die kritischen Schüler ohne wenn und aber zu.
Begleitet wird die NADA-Tour durch den Informationsstand Highfive, den Jugendauftritt der NADA. Die Schülerinnen und Schüler nutzten nicht nur die Informationsmaterialen, sondern vor allem den Highfive-Computer, um im Wissenstest zu erfahren, wo womöglich noch persönliche Informationsdefizite sind. Highfive mit allem Wissenswerten rund um Doping ist auch im Internet zu finden unter http://www.highfive.de.